Naturstrom

Aus 100 Metern Entfernung sieht das Plakat aus wie Werbung für eine neue Stromsorte. Seit der Liberalisierung des Strommarktes gibt es in Deutschland mehr Stromsorten als Biersorten.

Bei einer Bekannten von mir kommt der Strom aus der Steckdose, wie bei Hinz und Kunz von nebenan. Allerdings kommt bei ihr nicht ordinärer Hinz- und Kunz-Strom aus Tschernobyl oder Grafenrheinfeld aus der Steckdose, sondern echter Ökostrom aus dem Frankenland.

Ich habe schon eininge Male die Akkus meiner ausländischen Digicam mit echten fränkischen Naturstrom geladen. Aber meiner undankbaren ausländischen Digicam ist es irgendwie wurscht, ob sie mit Atomstrom aus Tschernobyl oder mit echten Naturstrom aus Franken gefüttert wird: sie frißt den Naturstrom genauso gierig wie den Atomstrom und immer wenn es etwas interessantes zu fotografieren gibt, dann sind die Akkus leer.

Dank des Naturstroms aus Franken, hat meine Bekannte kein schlechtes Gewissen mehr, wenn sie sich dreimal am Tag duscht. Was ihr zum perfekten Duschglück noch fehlt ist ein Leitungswasserdurchleitungsgesetz, das die Wasserwerke verpflichtet Wasser aus anderen Gebieten durchzuleiten. Dann könnte sie ihr Badewasser statt aus dem Wasserschutzgebiet West, dem größten Hundeklo Erlangens, aus einem Naturpark wie z.B. dem Frankenwald oder der Rhön beziehen.